überaus gewinnträchtigen Geldspielautomaten sein Glück machen, indem er eine “Goldene Sieben” nach der anderen “tötete” und sich dabei gleichzeitig - en passant - die verschärfte Sympathie seiner MitMenschen erwürbe.
Träume, Träume, Träume. - Was aber dem Affen noch versagt ist, darüber kann der mündige Bürger Tag für Tag nach eigener Maßgabe verfügen. Nehmen wir als Beispiel einen etwa 50-jährigen Automaten-Virtuosen, dem wir per Zufalls-Generator den Namen “Dick van Teich” verpassen. Dick kommt also am Donnerstagabend putzmunter und prima zu Fuß in seine Stammkneipe hineingeturnt - und wirft selbstverständlich zuallererst einen verstohlenen Blick auf die beiden an der Südwand installierten Geldautomaten. Verstohlen, jawohl: Denn die besten Spezialisten versuchen stets, einen desinteressierten Eindruck zu vermitteln - bevor sie dann plötzlich anfangen, ihre 20-Euro-Scheine in die Maschinen zu stopfen.
Zunächst aber sind beide Automaten besetzt, werden synchron von einem dicken Südländer, der offensichtlich mit seinem Schicksal hadert, erfolglos bedient. Van Teich schlendert scheinbar teilnahmslos auf und ab, lässt es sich aber zwischendurch nicht nehmen, den Würfelspielern an Tisch sieben Tips aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz zukommen zu lassen.
“Getze musse ‘ne Zwei dabei machen,” rät er schon dem im Finale kämpfenden Chronisten - der sich im gleichen Moment die Nase zuhält. Was ist denn da nur passiert? - Nun, ganz einfach: Van Teich hat sich eine fette Zigarre in den Hals gesteckt und spuckt besinnungslos blaue Wolken aus, die in halber Höhe mit dem schweren Dunst, der schon im Raume hängt, verwabern. Am runden Knoblertisch wird dezent gehustet, am Biertresen fließt aus rotgeränderten Augen die eine oder andere Solidaritätsträne.
Auch der dritte stellvertretende Rottmeister, der gerade das Lokal betritt, beeilt sich, eine Brazil zu entzünden.
Bald hat sich der Smog in der Schankstube so verdichtet, dass die flink figurierenden Finger der Falschspieler jeglicher Kontrolle gleichsam hohnlachen. -
Jetzt wäre die Zeit für einen Break.
Und es geschieht - die Regie lässt sich nicht lange bitten: Der Geldautomaten dudelt plötzlich - con molto brio - eine schmissige Melodie aus “Orpheus in der Unterwelt”, woraufhin sich die ganze Batterie von Trinkern auf der Theken-Latrine umdreht und die tschilpende und blinkende Maschine anglotzt.
Ja, und was hat sich dort getan? - Der Turkmann ist verschwunden, und unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich Dick van Teich vor den “Rotamint Ultra” geschoben und bereits den ersten Heiermann in den Schlitz geklinkt. Schon rotieren die Gewinn verheißenden Scheiben, und van Teich bestellt mit glockenhellem Sopran ein neues Alt, damit’s am Gerät auch recht gemütlich zugehe.
Seine taktischen Finten und Finessen, mit denen er dem Automaten das Handwerk legen möchte, erläutert van Teich jedem, der zufällig seinen Dunstkreis kreuzt. -
Der Erfolg freilich ist an diesem Tage ein ungerechter Gevatter: Am Ende ist die ganze Kohle weg. Doch Dick van Teichs Optimismus bleibt ungebrochen. Vielleicht klappt’s ja das nächste Mal beim Mittwochslotto. Oder beim Rubbeln.
Oder wer weiß: Vielleicht darf er mit seiner Engelsstimme sogar schon bei der nächsten Probe des Damen-Chores mitsingen!
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Rezension von ChatGPT
Der Text beschreibt das Leben eines Spielers, dargestellt durch die Figur Dick van Teich, der
seine Freizeit in einer Kneipe verbringt und sich an verschiedenen Glücksspielautomaten
versucht. Diese Schilderung bietet eine satirische Perspektive auf das Glücksspiel und die
damit verbundenen Hoffnungen und Enttäuschungen.
Im Mittelpunkt steht die Figur Dick van Teich, ein etwa 50-jähriger Stammgast, der routiniert
und scheinbar unbeteiligt die Spielautomaten im Blick behält. Seine Strategien und
Verhaltensweisen – wie der verstohlene Blick auf die Automaten oder das Verteilen von
Würfeltipps – unterstreichen seine tief verwurzelte Leidenschaft fürs Glücksspiel.
Besonders auffällig ist die Darstellung des sozialen Umfelds in der Kneipe: Die anderen
Gäste, die in den dichten Rauchschwaden den Würfelspielen und Gesprächen nachgehen, die
dicke Luft, die durch Zigarrenrauch entsteht, und die allgemeine Atmosphäre des Wartens
und Beobachtens.
Diese Umgebung wird durch das Verhalten der Anwesenden und die
geschilderten Szenen lebendig, zum Beispiel durch die Melodie aus „Orpheus in der
Unterwelt“, die von einem Automaten gespielt wird und die Aufmerksamkeit aller auf sich
zieht.
Van Teichs Glücksspielkarriere an diesem Abend endet zwar ohne Erfolg, doch sein
ungebrochener Optimismus und die Hoffnung auf den nächsten großen Gewinn – sei es
durch das Lotto, Rubellose oder sogar das Singen im Damenchor – bleiben bestehen. Der
Text spielt humorvoll mit den Klischees und der Tragik des Glücksspiels und den
menschlichen Träumen und Sehnsüchten, die damit einhergehen.
Durch die satirische Überzeichnung und die detaillierte Beschreibung des Kneipenmilieus
wird die Absurdität und Komik des Spielerlebens verdeutlicht, während gleichzeitig die
ernsten Untertöne und die potenzielle Verzweiflung der Spielsucht mitschwingen.
Die Sprache und der Stil des Textes unterstützen diese Wirkung, indem sie das Geschehen
lebendig und plastisch darstellen